Kamele stossen weniger Methan aus als Kühe und Schafe

Wiederk?uer atmen bei ihrer Verdauung Methan aus. Ihr Anteil an diesem weltweit produzierten Treibhausgas ist beachtlich. Bisher nahm man an, dass ?hnlich verdauende Kamele in gleicher Menge das klimasch?digende Gas produzieren. Doch nun zeigen Forschende, dass Kamele weniger Methan freisetzen als Wiederk?uer.

Vergr?sserte Ansicht: Dromedare
Obschon Dromedare biologisch nicht zu den Wiederk?uern gez?hlt werden, wiederk?uen auch sie regelm?ssig. (Bild: Stepnout / Flickr)

Wiederk?uende Kühe und Schafe verursachen einen wesentlichen Teil des global produzierten Methans. Aktuell stammen weltweit ungef?hr 20 Prozent der Methan-Emissionen von Wiederk?uern. In der Atmosph?re tr?gt Methan zum Treibhaus-Effekt bei – darum suchen Forscher nach M?glichkeiten, die Methanproduktion bei Wiederk?uern zu reduzieren. ?ber die Methanproduktion anderer Tierarten ist vergleichsweise wenig bekannt – nur soviel scheint klar: Wiederk?uer produzieren pro Menge verwertetem Futter mehr davon als andere Pflanzenfresser.

Obschon auch Kamele regelm?ssig wiederk?uen werden sie biologisch nicht zu den Wiederk?uern gez?hlt. Doch auch die Kamele – dazu geh?ren die Dromedare, Trampeltiere, Alpakas und Lamas –haben einen mehrkammrigen Vormagen, und sie würgen Nahrungsbrei aus diesem wieder hoch, um ihn durch nochmaliges Kauen zu zerkleinern. Deshalb nahm man bisher an, dass sie in gleicher Menge Methan produzieren wie Wiederk?uer.

Geringerer Stoffwechsel – weniger Methan

Forschende der ETH und der Universit?t Zürich haben nun in Zusammenarbeit mit dem Zoo Zürich und privaten Kamelhaltern diese Annahme überprüft und die Methanproduktion von drei Arten von Kameliden gemessen. Ihr Ergebnis: Auf die K?rpergr?sse bezogen setzen Kamele weniger Methan frei als Kühe und Schafe. ?Um den Anteil an produziertem Methan zu berechnen, sollten daher für Kamele andere Sch?tzwerte als für Wiederk?uer herangezogen werden?, erkl?rt Marcus Clauss von der Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere der Universit?t Zürich.

Bezieht man die Methanproduktion jedoch auf die Menge an verwertetem Futter, so ist sie bei Wiederk?uern und Kamelen gleich. ?Die Ergebnisse zeigen uns, dass Kamele einen geringeren Stoffwechsel haben, somit weniger Futter ben?tigen und weniger Methan freisetzen als unsere Hauswiederk?uer?, so der Veterin?r Clauss. Der geringere Stoffwechsel von Kamelen k?nne erkl?ren, warum sie vor allem in Gebieten mit Nahrungsknappheit – Wüsten- und kargen Bergregionen – erfolgreich sind. Die unterschiedlichen Mengen ausgestossenem Methan bei Kamelen spielt bei der Berechnung von ?Methanbudgets? für jene L?nder eine Rolle, in denen viele Kamele vorkommen – wie die Dromedare im Mittleren Osten und in Australien, oder die Alpakas und Lamas in verschiedenen L?ndern Südamerikas.

Dieser Text basiert auf einer Medienmitteilung der Universit?t Zürich.

Literaturhinweis

Dittmann MT, Runge U, Lang RA, Moser D, Galeffi C, Kreuzer M, Clauss M: Methane emission by camelids. PLOS One, 9. April 2014. doi: externe Seite10.1371/journal.pone.0094363

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